Auf Kurs
this was originally posted on the 7th of July 2014!
Nach Plan zu trainieren macht Sinn. Aber irgendwie blieb es bei mir meist nur bei dem Vorsatz und ich lief einfach nur zum Spaß. Viel; ab und zu vielleicht auch zu viel und meist im „Renntempo“, was bei 100 km bis 100 Meilen Rennen eher schnellem Wandern entspricht. Nachdem ich letztes Jahr bei den 4Trails und dem TAR Seppi Neuhauser kennen und schätzen lernen durfte; mir bewusst war, dass ich vielleicht einmal etwas nach Plan trainieren sollte und erfuhr, dass er auch Trainingspläne basierend auf der Lebensfeuer (HRV) Messung erstellt, war mein Interesse geweckt. Anfang des Jahres wurden gemeinsam konkrete Pläne geschmiedet und die erste Lebensfeuer-Messung gemacht. Allerdings wurde aufgrund eines unerwarteten gesundheitlichen Zwischenfall meinerseits die Saisonvorbereitung etwas unterbrochen. Durch ein persistierendes Foramen ovale (PFO; einem Loch im Herz) welches bis dato unentdeckt geblieben ist, erlitt ich Ende Jänner einen leichten Schlaganfall der mich eine Woche ans Krankenhausbett fesselte. Aber ich hatte Glück, es war „nur“ ein Kleinhirninfarkt links und die Auswirkungen beschränkten sich auf (fein-) motorische Einschränkungen meiner linken Körperhälfte. Gleich am Tag meiner Entlassung begann für mich das Training. Stabi- und Koordinationsübungen; Klettern und schön langsam nach Plan wieder zu laufen (anfänglich wohl eher humpeln). Anfang April dann noch einige Tage Krankenhaus um das Loch im Herz zu verschließen. 10 Tage später dann wieder „normales“ Training. Schön nach Plan; nur nichts übertreiben. Und vor allem die Regeneration und die Ruhephasen in den Zeiten des Nichtlaufens etwas besser zu nutzen. An meiner Atmung zu arbeiten und mir etwas mehr Schlaf zu gönnen. Mein Ziel war es bis zum Zugspitz Ultra Trail (ZUT) wieder fit zu sein. 100km und 5400hm. Teilweise war es hart und deprimierend, teilweise wollte ich mehr machen als nötig. Aber vor allem hieß es für mich nicht nur langsame (lange) Sachen zu machen, sondern auch etwas an meinem Tempo zu arbeiten (Intervalle, Fahrtspiele,…) und nicht auf die Kraftübungen (vor allem Rumpf / Core) zu vergessen. Interessante und lehrreiche Wochen! Und dann war er auch schon da, der ZUT: 13Std11Min und 18. Platz von gut 700 Startern und 453 Finishern. Es war nicht immer leicht und sicherlich nicht der perfekte Tag, aber es lief gut, hat Spaß gemacht und ich bin mehr als zufrieden nach so einem „Zwischenfall“ diese Leistung abrufen zu können. Nur eine Woche später wollte ich dann auch mein Tempo etwas testen und gemeinsam mit zwei meiner Salomon Teamkollegen (Lukas Sörgel und Stephan Tassani-Prell) liefen wir den Veitscher Grenzstaffellauf und erreichten den durchaus akzeptablen 2. Platz. Die Beine fühlten sich gut an und ich konnte Gas geben.
Ein tolles Gefühl. Was will man mehr! Danke an Seppi für die Trainingspläne die sich so wie es aussieht sehr bewähren (bin schon gespannt wie es nächste Woche bei den Salomon 4Trails geht!?). Auch ein großer Dank an all meine Sponsoren für das Vertrauen und die Unterstützung sowie meiner Family und ganz besonders meiner „Crew“ ohne die das alles nicht so möglich wäre.
…An sich glauben, sich mit Dingen abfinden die man nicht ändern kann und Dinge die man ändern kann, nicht hinnehmen!
so long!
