two short ones …continued
this was originally posted on the 19th of October 2014!
Schneeberg Trail & Limone Extreme Skyrace : 2 Rennen die “recht kurz” sind, aber es durchaus in sich haben. …nun auch das zweite Rennen…
Limone Extreme – Skyrunner World Series Final 2014 ; da braucht man wohl nicht viel mehr zu sagen. Das Starterfeld ist das who is who der Szene und einfach nur dabei zu sein ist ein must do . Mein erstes offizielles Skyrace. Noch dazu trifft man viele alte Bekannte und kann es mit einem Kurzurlaub am Lago di Garda mit der weltbesten Crew verbinden. Was will man mehr.
Freitag früh noch meine finale Untersuchung (Schluckultraschall, nit so fein) ob mein Loch im Herz nun wirklich dicht ist ( PFO Verschluss ): DICHT! yeah! Und dann ab in den Süden…
Am Abend den Start des VK schauen und gemeinsames Abendessen mit Silke, Tessa, Denis, Nico, Flo… Und am Samstag erst mal etwas ausschlafen. Start ist ja erst um 13:30. Die Italiener können das! Kurz vor 12 dann noch ein Omelette und einen Salat gemampft. Für viele vielleicht nicht gerade race-prep, aber ich hatte Lust drauf.
Um 13:30 geht’s nun also los. Ich stehe da irgendwo hinten in der Schlange; die Profis (die ersten 50 Damen und 50 Herren) haben einen abgegrenzten Startblock und ich drängle mich da irgendwo nochmals 150 Starter dahinter rein. Also nur so etwa 250 Läufer von insgesamt gut 600 vor mir…
Und los geht’s! Die Meute setzt sich in Bewegung… zuerst mal etwa 2km durch enge Gassen und über Kopfsteinpflaster „flach“ gegen Norden am Ufer entlang. Bin nicht allzu böse da nicht ganz vorne zu stehen, denn so komm ich erst gar nicht in die Versuchung es zu schnell anzugehen. Die 3min Pace hätte ich eh nicht überlebt ;-)
Dann geht’s aber rauf. Richtig rauf. Auf gut 4km gute 1000hm bis zum Passo Rocchetta. Zwar nicht die gleiche Strecke wie beim VK, aber durchaus auch nicht von schlechten Eltern. Es ist ein ziemliches Getümmel und nicht einfach zu überholen. Vielleicht doch besser gewesen etwas weiter vorne zu starten!? Anyway, die Beine fühlen sich gut an und mit den Stöcken schiebt es sich gut nach oben. Kurz vor dem Passo schnappe ich mir meinen Teamkollegen Stephan und Emilie (ja Forsberg) kommt in Sichtweite.
Es dauert aber bis kurz nach dem Passo Guil bis ich vorbei komme. Bis rauf zum Monte Carone (= höchster Punkt des Rennens) geht es mehr im Power-Hike als im Laufschritt. Aber auch um mich rum sind fast alle am Gehen und ich mach sogar den einen oder anderen Platz gut da rauf. Auf 1621m angekommen gibt’s nicht viel Zeit zum verschnaufen und einen matschigen Waldtrail nach unten. Vorfreuden aufs Skifahren kommen auf ;-)Slip-slidin‘ away!
Kurz werden wir mal auf eine Forststraße gespuckt und bald geht’s aber wieder auf Trails bergauf. Und der Himmel öffnet seine Schleusen: es regnet so, dass es bei meinem Visor innen runter rinnt. Nachdem es schön warm ist ( im Vergleich zum Schneeberg Trail 2 Wochen zuvor ) macht es einfach nur Spaß mit den Leidensgenossen da herum zu „eiern“. Aber es kostet definitiv Kraft und die „kurze“ Strecke beginnt sich zu ziehen. Meine zwei Gels sind leider bereits aufgebraucht. Ein drittes hätte ich mir nun gewünscht. Immer wieder gibt es Gegenanstiege und das auf der Homepage des Veranstalters abgebildete Höhenprofil scheint nicht die ganze Wahrheit gesagt zu haben. Wohl künstlerische Freiheit. Irgendwann steht kein geringerer als Greg Vollet auf einem dieser kleinen Gegenanstiege und ermuntert mich indem er sagt es sind nur noch 500m und dann beginnt der downhill. Naja, kurz mal bergab, aber kurz darauf auch schon wieder bergan. Sind ja doch insgesamt gut 2000 positive (und negative) Höhenmeter die wir zu bewältigen haben. Irgendwann dann aber doch der „finale“ downhill. Der Blick runter nach Limone bei km 20 lässt erahnen, dass es noch ordentlich runter geht… …Leider schießt mir genau dann ein Krampf im rechten Oberschenkel ein und ich realisiere, dass ich doch schon ganz ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Also einen Gang zurück schalten und etwas aufpassen. Aber es ist einfach genial und ich lasse es nach bestem Wissen und Gewissen laufen. Klar, gegen einen Kilian schaut dies wohl nach Zeitlupe aus ;-)
Nach 2 Mini-Gegenanstiege und einem Weg entlang eines Baches (bin ich heute früh zum Aufwärmen schon mit Nico gelaufen) die Ankunft am Ufer. Leider aber nicht direkt in den See; die Versuchung war groß! Nur mehr eine kleine Gerade. Am roten Teppich die Atmosphäre genießen. Ziel! Genial!
3:05:04 h und immerhin noch der 97. Gesamtplatz (BTW: erster Österreicher!?) Nicht ganz die 3Std.-Marke geknackt, aber sehr happy dabei gewesen zu sein und es gut überstanden zu haben. Muss man mal gemacht haben auch wenn es „nur“ ein kurzes Rennen ist ;-)
Dann haben wir die Atmosphäre im Ziel genossen und brav noch auf den letzten Metern unserer Mitstreiter angefeuert. Super Event! Toll Organisiert. Super Stimmung und tolle Leute. Den Abend dann gemütlich gemeinsam ausklingen lassen… Limone: Ich komme wieder!
[BTW: Leider hat mir jemand nach dem Rennen meine Sense die ich unters Auto gestellt habe (weil sie ganz nass und dreckig (und stinkig!) waren) entwendet!? Naja, ich hoff derjenige freut sich drüber und bekommt einen Fußpilz;-)]
