a 100Miler in 4 days…
this was originally posted on the 5th of August 2014!
…etwas verspätet aber doch noch: mein Bericht zu den Salomon 4Trails. Der Bericht zum Chiemgauer 100 Meilen dann alsbald… Hat mir mal wieder in Erinnerung gerufen, dass es nicht unbedingt einfacher ist wenn so eine Distanz auf 4 Tage verteilt ist statt “einfach” nur non-stop
Die Salomon 4-Trails finden heuer zum 4. Mal statt. Für mich sind es die 2. „Spiele“. Wurde letztes Jahr gegen die Hitze angekämpft, so sind es diesmal Regen und teilweise auch die Kälte und etwas Schnee die es zu meistern gibt. Im Nachhinein muss ich gestehen ist mir so ein Wetter viel lieber als die Hitze. Vom 9. – 12. Juli ging es für die 460 Teilnehmer aus 28 Nationen von Garmisch-Partenkirchen (GER) über Ehrwald (AUT) und Imst (AUT) nach Landeck (AUT) um schlussendlich wenn alles gut ging in Samnaun in der Schweiz zu landen. 4 Etappen die es in Sich haben: insgesamt fast 160 km und etwa 10.000 Höhenmeter. Und ich mittendrin statt nur dabei.
Der erste Tag begrüßt mit Regen, aber die Temperaturen und die Tatsache, dass nicht all zu hoch oben gelaufen wird sorgen für gutes Laufwetter. Es macht einfach Spaß und ich denke nicht einmal daran mir eine Regenjacke überzuziehen. Tolle Laufbedingungen.
Dennoch lacht der frische Schnee von der Zugspitze. Optisch ein Traum. Finally 4:17.36,4 Std. und der 11. Rang Men.
Dies zwingt jedoch die Veranstalter dann auch am zweiten Tag statt über die Grünsteinscharte über die Alternativroute laufen zu lassen. Einerseits schade, andererseits bietet aber auch diese Route landschaftlich sehr viel und hat den positiven Nebeneffekt, dass alle eine Stunde länger schlafen dürfen und etwas weniger (Höhen-) Meter zu bewältigen sind. Ich bin kein Spätaufsteher, aber diese 7:00 Uhr Starts sind mühsam. Noch dazu ist das Wetter etwas freundlicher und erlaubt den einen oder anderen schönen Ausblick runter ins Tal oder eben auch auf die endlos scheinende Aneinanderreihung an Gipfelkreuzen bis auf 2203 m ü.A. um kurz darauf die mühsam gewonnenen Höhenmeter rasant wieder zu vernichten.
Der finale Downhill hat es wieder in sich und Konzentration ist gefragt. In 4:40.15,6 Std. als 13. (Men) im Ziel.
Tag 3 beginnt gleich mit Regen und aufgrund der niedrigen Temperaturen um die 4°C im Gipfelbereich des Glanderspitz auf 2512 m Ü.A. zuzüglich einer kalten Brise wurde dann teilweise doch das Meiste der Pflichtausrüstung zum Einsatz gebracht. Hier ziehe ich dann doch vor (!) dem Gipfelbereich (gut wenn man weiß was auf einen zukommt) meine Windjacke an und ziehe die Handschuhkappen über die Finger. Trotzdem verliere ich das Gefühl in den Händen komplett und bin froh dass meine Stecken Schlaufen haben und ich sie somit nicht verliere. Nuria Picas, die zu diesem Zeitpunkt mit mir und einem Schweizer unterwegs ist, verflucht die Aneinanderreihung der Gipfel und fragt wann es nun endlich nach unten gehen würde. Nichtsdestotrotz eine geniale Stimmung da oben. Nicht ganz so viele Zuschauer bzw. Wanderer wie letztes Jahr, aber immerhin ein Fotograf am höchsten Punkt, dem die Kälte und der Wind anscheinend gar nichts ausmacht.
Irgendwann gehen dann aber auch diese Strecke wieder nach unten und die Temperaturen wieder nach oben. In 3:39.17,9 hrs darf ich als 15. einlaufen.
Die Königsetappe des letzten Tages mit gut 45 km und mehr als 2800 Höhenmeter im Aufstieg verlangte noch einmal alles von den Läufern ab. Allerdings war das Wetter gnädiger und es durfte bei perfekten Laufbedingungen dann sogar auf über 2500 m ü.A. durch Altschneefelder gepflügt werden. Die Ochsenscharte mit ihren 2787m als höchster Punkt des Rennes bleibt wohl vielen in eindrucksvoller Erinnerung.
Der Altschnee im besten Zersetzungsstadium war ein riesen Spaß; nur Dimitris als Grieche meinte er hasse dieses weiße Zeugs. Hinderte ihn aber nicht da wieder ganz locker drüber zu laufen. Danach hieß es noch einmal 1000 Höhenmeter zu vernichten und nach der A/CH-Grenze finale 8km ins Ziel leicht bergan hinter sich zu bringen. Ich wusste was auf mich zu kommt, und so hielt ich mich etwas beim Downhill zurück um hinein nach Samnaun noch laufen zu können. Samnaun begrüßte dann die auf 320 Teilnehmer geschrumpfte Lauftruppe angemessen mit Sonnenschein. In 5:55.58,6 erreiche ich an diesem Tag als 14. in der Kategorie Men das Ziel.
Und werde von einem reichlichen Buffet begrüßt! Wieder einmal eine tolle Veranstaltung und die Einsicht, dass ich für diese relativ kurzen Etappen zu Beginn einfach schneller laufen müsste; aber der Dieselmotor in mir braucht einfach immer etwas um warm zu werden. Anyway, es hat riesen Spaß gemacht; ich durfte viele altbekannte Gesichter wiedersehen und viele neue kennen lernen; und das in einer wunderschönen Landschaft. Can’t complain! Insgesamt wurden es dann 18:33.08,5 Std. und als 12. in der M und 13. insgesamt bin ich zufrieden mit mir und meiner Welt …jetzt erst mal Massage…
Der Grieche Dimitris Theodorakakos erreichte das Ziel als Sieger in einer Gesamtzeit von gerade einmal 15:32 Std. vor dem Spanier Iker Karrera. Der dritte Platz ging an den jungen Allgäuer Mirco Berner. Bei den Damen triumphierte die Spanierin Nuria Picas in 18:31 Std. vor der Deutschen Tina Fischl und der Russin Zhanna Vokueva. Ich durfte mich mit einer Gesamtzeit von 18:33 Std. gleich hinter Nuria Picas als 13. einreihen. Somit war ich der erste der „gechicked“ wurde. D.h. ich wurde von einer Frau geschlagen. Dies ist aber nicht im Geringsten negativ zu sehen; denn einerseits ist in diesem Sport das Leistungspotenzial der Damen im Vergleich zu vielen anderen Sportarten erstaunlich ähnlich dem der Männer und andererseits von einer Nuria Picas um 2 Minuten geschlagen zu werden ist ja eigentlich schon eine Ehre
Nicht nur den ersten war der Spaß an der Sache anzusehen und trotz Regen, Kälte und Schnee passierten die meisten mit einem großen Lächeln die Ziellinie(n). So soll es sein. Trailrunning mit Gleichgesinnten. Und das Wetter kriegt uns nicht unter.
Danke an all die vielen vielen Helfer an der Strecke und drum herum, dass so ein Event reibungslos über die Bühne gehen kann. Danke vielmals an meine Crew mal wieder für die top Unterstützung vor, während und nach den Etappen. Und natürlich auch all meinen Sponsoren ohne die sowas nicht ganz so einfach möglich wäre. Beim nächsten Stage-Race gibt’s hoffentlich wieder etwas mehr Sonne, damit die Helfer und Begleiter so einen Event auch genießen können; nicht nur wir Läufer…
Oder falls sich das einrichten lässt: während dem Rumrennen bitte leichter Regen bei +19.5°C und davor sowie danach Sonnenschein und 20plus °C
…sicherlich nicht mein letztes Stage Race. TAR wir kommen!
Aja: was hatte ich so an (Pflicht-)Ausrüstung an/mit mir:
- Sense Ultra 3 (weiß) bzw. den „alten“ (schwarz)
- S-Lab Advanced Skin Hydro 5er Backpack inkl. 3 x 500ml flasks und soft cup
- Bonatti WP Jacket Regenjacke und Hose
- S-Lab Light Jacket (war ausreichend; musste die Bonatti gar nie auspacken)
- S-Lab Exo Twinskin Short bzw. Sense Short (my new favorite!)
- Exo Motion Zip Tee lang bzw. kurz und warm sleeves (Ärmlinge) bzw. Md Wt Long Sleeve Crew Neck (ein genialer baselayer!)
- etwas Technik: meine Suunto Ambit und etwas tragbare Musik
- das eine oder andere Buff (für einen Visor und meine Dust Brille war es leider etwas zu wenig sonnig ;-))
- natürlich Erstehilfeset, Rettungsdecke, Pfeiferl, Handschuhe & Haube
- iPhone und trailbook Kartenausschnitte der jeweiligen Strecken
- meine Leki Micro Sticks
- das eine oder andere Active Patch 4 U (mir hilft‘s!)
- und ein ausgewogener Vorrat an PB Produkten: Energize Bars and Wafer; Power Gel Shots; Natural Energy Cereal; Powergel Hydro; Magnesium Liquid und Isomax für die flasks
