tom wagner
               mountain ultra trail runner

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The 10th french-only edition of the UTMB 2012

thomas.wagner • Mar 23, 2017

this was posted originally on the 5th of September 2012!

Nach einigen schönen Tagen in und um Chamonix und etwas Wandern bzw. Laufen ist es endlich soweit. Es ist Freitagmittag einige Stunden vor dem Start des UTMB; der Champions League der Ultratrail Läufer. Eine SMS des Veranstalters: „UTMB : Start gegen 19:00Uhr. Zu schlechte Wetterbedingungen bei den grossen Pässen. Neue Strecke von 110 km. Nur durch Frankreich. Siehe ultratrailmb.com“. Ok, was, wieso!?

Winterliche Bedingungen aufgrund einer Kaltfront zwingen die Organisation den diesjährigen UTMB am Tag des Starts zu kürzen und eine drastische Streckenänderung vorzunehmen. „Nur“ mehr 103km und etwas weniger als 6000 positive Höhenmeter (5862 um genau zu sein) und das Ganze ausschließlich in Frankreich. iRunFar und Bryon Powell sei Dank dass wir schon etwas früher „gewarnt“ wurden und auch das neue Streckenprofil war bald online:

Tja, was soll ich sagen. Ich hab mir etwas anderes erwartet und hab mich auf was anderes vorbereitet. Soll jetzt nicht überheblich klingen, aber 100 km oder 100 Meilen ist schon etwas ganz anderes. Ich hab mich so auf die Kulisse des Mont Blanc von all seinen Seiten gefreut und nun verlassen wir Frankreich nicht einmal. Schon ein ordentlicher Dämpfer, aber es ist klar dass hier die Natur das letzte Wort hat und ich muss mich damit abfinden. Ja eigentlich bin ich sogar froh dass es überhaupt einen Lauf gibt. Und gleich an dieser Stelle ein riesen Lob der Organisation! Das ist wirklich eine Meisterleistung so einen Plan C oder D durchzuziehen! Aber gut, das heißt das originale Streckenprofil mit meinen Durchlaufzeiten aus dem Jahr 2009 kann ich gleich wieder auspacken; dafür kommt eine zusätzliche 4.(!) Schicht in den Rucksack. Ein neues Streckenprofil kann ich auf die Schnelle nicht ausdrucken oder abzeichnen und ich versuche mir das Neue irgendwie einzuprägen (was mir natürlich nur zum Teil gelingt) und irgendwie bin ich jetzt dann schon froh wenn es endlich um 19:00 losgeht.

Zuvor aber noch hektische Entscheidungen wie das nun mit dem Support funktionieren soll; denn Läufersäcke bzw. drop bags wird es keine geben. Les Contamines soll 2-mal passiert werden und bietet sich somit als ideale Station an; vor allem beim 2. Mal haben wir da etwa 55 km in den Beinen und somit etwa Halbzeit; und vermutlich sind wir da bereits bei dem angesagten Wetter ordentlich nass und hoffentlich nicht zu eingefroren nachdem wir hoch nach La Balme sind wo es höchstwahrscheinlich schneien wird. Problem: die Straßen nach St. Gervais und weiter nach Les Contamines werden für den Verkehr bei Rennbeginn gesperrt. Also, die Crew (meine Freundin, meine Eltern und Freunde aus Amerika) wird geteilt. Der eine Teil nach St. Gervais mit dem Bus (Ticket haben wir ja vorab schon besorgt) um mich dort zu unterstützen. Der andere Teil (Silke und noch die Frauen von Rudi und Torsten) versuchen mit dem Auto Les Contamines zu erreichen. Sie starten eine Stunde vor dem Start, um die Straßensperre hoffentlich noch zu umgehen. Noch schnell Taschen und Material verstauen und um 18:00 finde ich endlich Zeit mich selbst vorzubereiten und mich fertig zu machen. Schnell rein in die Montur und den Rucksack übergeworfen. Und ab zum Start. Da bin ich klarerweise nicht der Erste und versuche mich zumindest über die Absperrungen zu bringen. Geschafft. Noch eine gute ½ Stunde bis zum Start. Und es wird eng. Verdammt eng. Immer mehr Läufer drängen herein und ich muss mich gegen die Meute stemmen um nicht umzufallen. Meine Hände bekomm ich nicht in die Höhe und mein Handy bleibt in der Hosentasche, denn das nun in den Rucksack zu bekommen ist unmöglich. Die Zeit vergeht überhaupt nicht und statt die Bilder der letzten Jahre die auf einer großen Leinwand ablaufen genießen zu können, versuche ich im Gedränge nicht unter zu gehen. Nicht lustig.

Endlich 19:05 (wir haben noch die Ankunft des Ersten des CCCs abgewartet; Wahnsinn, in weniger als 9 Stunden hat der die Strecke geschafft. Chapeau!). Und endlich geht es los! Ich hab wieder etwas Luft und brauch mich nicht mehr gegen jemanden stemmen. Ich laufe los, gehe, laufe wieder 2 Schritte und gehe wieder 20. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit laufen wir wirklich. Aber beim UTMB ein ganz normales Prozedere ;-)

Ich versuche Meter zu machen. Ich laufe schnell. Für meine Verhältnisse sehr (zu?) schnell, aber es sind ja „nur“ 100 km. Und ich bin ja nicht der Einzige. Das Tempo ist so als würde das Ziel bereits in Les Houches sein. Hilft nichts, es reißt mich mit und bald sind wir auch dort schon angekommen. Keine Zeit auf die Uhr zu schauen und die Labestation wird auch links liegen gelassen. Bryon Powell läuft mir auf der Brücke vor les Houches über den Weg und gleich darauf erkenne ich Krissy Moehl vor mir. Am Parkplatz in Les Houches bevor es den ersten Anstieg rauf geht feuert Kilian Jornet höchstpersönlich an und dadurch motiviert laufe ich die Stiege in vollem Speed hoch. Weiß gar nicht mehr wann es wirklich genau zu regnen begonnen hat, aber rauf zum Col de Voza bzw. Le Delevret wird es schon dunkel und die Kleidung ist ordentlich nass.

Auf halber Strecke überhole ich gehenderweise Jez Bragg. Nachdem ich so schnell nun auch wieder nicht unterwegs bin vermute ich dass da was nicht ganz passt bei ihm. Oben setzte ich meine Nao auf und werfe mir die Windjacke über. Runter geht’s über die Skipiste. Was für ein downhill. Schön rutschig und steil, aber der Grip des Hyper-Tracks ist für einen halben Straßenschuh besser als gedacht. Trotzdem verlangen die Bedingungen volle Konzentration, sodass die Zeit bis nach St. Gervais wie im Fluge vergeht. In 2:10 bin ich dort.

Schnell Wasser auffüllen und meinem Dad die Gels aus dem Rucksack gerissen. Sorry. Ein Schluck Suppe und es geht weiter, ab nach Les Contamines. Hat es der andere Teil meiner Crew wohl schon dort hin geschafft? Das Tempo bleibt hoch und ich komm gar nicht auf die Idee runter zu schalten. Kurz vor der Labestation erkenne ich unser Auto. Super, meine Crew ist da. Rein, Tee, Suppe. Topher Gaylord erkenne ich. Was? Der noch da!? Silke sehe ich auch am Ende der Station; aber es ist sehr eng und hektisch hier drin. Beim Suppe schlürfen blicke ich über den Tellerrand und schau Rudi (Döhnert, Gewinner des Chiemgau 100 km) in die Augen. Hey! Du auch da! Coole Sache. Wir sind gleichzeitig in Les Contamines angekommen ohne dass wir zuvor uns jemals bemerkt haben. Unsere Betreuer dachten aufgrund der SMS dass wir gemeinsam laufen würden ;-)

Noch schnell Silke gesucht und einige Gels gefasst und ein Motivationsbussi abgeholt. Schon geht es wieder raus in die dunkle Nacht und gegen La Balme. 2, 3 Worte noch mit Rudi gewechselt und dann lass ich ihn ziehen. Schon arg wie viel langsamer ich die 100 Meilen angehen würde; aber hier drücken alle so aufs Gas dass man auch nicht anders kann. Oder besser gesagt im Moment kann ich noch…

Bei Notre Dame de la Gorge geht es über die schönen Steinplatten nach oben und ich sehe Rudi immer noch vor mir. Der Regen wird nicht weniger aber die Station kommt schon näher. Bei La Balme gibt es wieder Suppe und Tee und die mittlerweile patsch-nassen Handschuhe werden gegen ein trockenes Paar getauscht und das Buff mit der Haube. Danke an den netten Helfer der mir ganz selbstverständlich hilft meine nassen Sachen in den Rucksack zu verstauen während ich die trockenen anziehe. Merci beaucoup!

Einige Höhemeter später auf einmal bereits Schnee! Wow. Schön. Große (nasse) Flocken. So kalt ist es doch nicht, oder!? Noch 10 Höhenmeter und ich entscheide erneut stehen zu bleiben und Regenjacke sowie wasserdichte Fäustlinge über zu ziehen. Ein anderer Läufer fragt ob eh alles ok sei, und ich blicke auf seine kurze Hose und denke mir, das sollte ich wohl ihn fragen. Ich bin nun schön eingepackt und mit dem Kollegen und 2 weiteren Läufern arbeiten wir uns weiter nach oben durch den Schnee und eisig-kalte Pfützen. Die Zehen sind ziemlich kalt und meine Finger trotz der Fäustlinge etwas steif. Trotzdem fühle ich mich da oben zum ersten Mal in diesem Rennen etwas beruhigt und kann den Trail und die 2 Meter die ich herum wahrnehmen kann etwas genießen. Nach einem kurzen Umweg geht es auch schon wieder bergab. Zuerst tolles Blockwerk welches wir netterweise schon wieder unter der Schneegrenze passieren und dann lange auf einer Schotterpiste teilweise im starken Nebel wieder gegen Les Contamines. Die Zehen und Finger tauen auch wieder auf und ich schaff es endlich wieder mir ein Gel reinzudrücken. Den Plan spätestens alle 50-60 Minuten eines zu mir zu nehmen musste ich da oben im Schnee verwerfen, da ich mit meinen zugegeben sehr kälteempfindlichen Fingern nicht aus den Fäustlingen wollte. Bis dahin waren es immer schön Peanut Butter, Chocolate Outrage, Chocolate-Raspberry und wieder Peanut Butter…

Irgendwann tauchen aus dem Nebel dann auch die ersten Lichter auf und Les Contamines „Retour“ kann nicht mehr weit sein. Hier wird mir das erste Mal bewusst, dass ich eigentlich die Strecke die ich jetzt noch vor mir habe überhaupt nicht im Kopf habe und mir auch nicht mal das Profil gemerkt habe. Meine Stirnlampe meldet mit 3-maligem Blinken dass der Akku bald zu Neige geht und schaltet sich bald von selbst auf die kleinste Not-Stufe. Das Teil wird wohl bis zur Labestation noch halten, oder? Unten angekommen, lege ich mich noch schön vor den anfeuernden Zuschauern auf einer Stiege voll hin, rappel mich wieder auf und lauf zu den Wasserhähnen um meine Flaschen aufzufüllen. Dann wieder Suppe und Tee und rüber zu Silke. Kurz setze ich mich hin, das erste Mal seit dem Start. Auf einen wackeligen Betonblock, denn sonst ist nichts frei, da immer noch Läufer kommen, die erst das erste Mal Les Contamines passieren. Etwas Magnesium und dann noch schnell den Akku meiner Lampe gegen einen frischen getauscht. Noch ein Paar trockene Handschuhe eingepackt und schon geht’s wieder los. Raus aus der Labestation. Aber nach guten 100 Metern gleich wieder retour. Ich hab meine Stecken beim Wasserhahn liegen gelassen. Damn.

Nun endlich wirklich raus aus dem Ort und nach oben. Wieder Richtung Col de Voza. Scheisse. Schon am Ortsende blinkt meine Lampe wieder. Gibt’s ja nicht!? Hab den Akku gestern ganz geladen. Wenige Minuten später die 2. Warnung. Verdammt. Ok, ruhig bleiben. Das gelingt mir aber nicht wirklich, irgendwie bin ich genervt und die Hektik der Labestation und das hohe Tempo zehren an mir. Das Licht brauch ich für den downhill nach Les Houches runter; also packe ich meine 2. Lampe aus und mach mit der den Anstieg. Leider hab ich nicht im Kopf dass es dazwischen wieder eine Bergab-Passage gibt und ich stolpere mit der schwächeren Lampe nach unten. Dann geht’s aber auch schon wieder bergauf. Und BAM! Der Hammer. Einen Fuß vor den anderen, die Arme schieben an; aber es tut sich nichts. Leer. Flasche leer. Das kann noch was werden. Hab ja erst gut die Hälfte hinter mir. Hilft aber nichts. Nach oben geht’s. Und das ganz ordentlich! Viele Läufer überholen mich und jeder Versuch mich anzuhängen scheitert. Vorweg gesagt, das war der Tiefpunkt meines Rennens, körperlich aber vor allem auch mental. Aber irgendwann (eine gefühlte Ewigkeit; oder zwei) erreiche ich Bellevue. Erst zuhause als ich mir das Profil nochmals ansehe, bemerke ich den Abstieg nach la Vilette. Den hab ich bei dem wenig Licht und dem Kampf mit mir selbst gar nicht wirklich wahrgenommen. Anyway, oben bei der Labestation nach Bellevue gibt es Cola und Chips. Saugut!

Und dann der downhill. Spitzenklasse! Eine Matschrinne ist unser Weg und ich slide / schlittere Les Houches entgegen. Endlich! Ich kann es wieder genießen und habe Spaß. So soll es sein. Obwohl der schwache Akku meiner Lampe verlangt viel Konzentration. Einige Passagen sind wie Skifahren und ich denke kurz schon an den bevorstehenden Winter und die hoffentlich tollen Powder-Abfahrten ;-)

Noch etwas Asphalt und ich erreiche Les Houches zum 2. Mal; km 70; schon fast 9 ½ Stunden unterwegs. Die Crew ist wieder vereint und viele bekannte Gesichter sind da und feuern an. Dankeschön Euch Allen!

Wieder Suppe und Tee. Von einer netten aber nicht sehr hübschen Dame. Wie ich erst beim 2. Mal hinsehen erkenne, ist die Dame ein Mann mit einer blonden Perücke. Einfach toll die Begeisterung der vielen, vielen freiwilligen Helfer hier an der Strecke!

Nachdem ich doch ordentlich Nass bin entscheide ich meine Shirts zu wechseln. Ich schnappe mir schnell die Stirnlampe von Silkes Kopf und die dazu passenden Ersatzbatterien und mach mich wieder auf den Weg. Mit 2 Kartoffeln in der Hand geht es rauf Richtung Merlet. Wieder über die Brücke von heute Früh und weiter rauf über eine Asphaltstraße. Ich brauche gefühlte 300 Höhenmeter um die 2 Kartoffeln zu vertilgen, aber immer noch Asphalt und immer noch bergauf. Das zieht sich aber. Der linke Ellbogen beginnt zu schmerzen vom ewigen Stockeinsatz am harten Untergrund. Aber auch der geht vorbei und beim Tierpark oben angekommen geht es auch gleich wieder bergab. Ein schöner Trail. Und der Tag macht sich auch schon langsam bemerkbar. Mit einem schönen Sonnenaufgang ist wohl nicht zu rechnen, aber immerhin es wird heller. Unten im Tal kommen die Lichter von Chamonix näher und der Trail verläuft teilweise entlang des Petit Balcon Sud. Es macht Spaß obwohl mein laufen mühsam ist und immer wieder durch gehen ersetzt werden muss. Wieder eine Labestation und es geht entlang des Flusses der uns nach Argentière führt. Aber zuvor geht es nochmals richtig nach oben. In bester Zig-Zag Manier. Mit einigen Kontrahenten oder besser gesagt Leidensgenossen schieben wir uns nach oben. Leider kommt der erhoffte Aufschwung nicht und ich kann nicht mehr an Tempo zulegen. Meine sonst vorhandenen Bergauf-Fähigkeiten lassen mich heute brav im Stich. Dafür schießt einer an uns vorbei, dass ich nur so schaue und mir denke, was der wohl für eine Platzierung noch erreichen kann. Super eingeteilt. Oder doch nicht? Denn wenn es bei km 85 noch so dahin geht, hat der vielleicht nicht alles gegeben. Aber sei es wie es sei; bevor ich fertig gedacht habe ist der aus meinem Sichtfeld schon wieder verschwunden.

Es geht bergab nach Tre-le-Champ und gleich darauf nach Argentière rein. Dabei lege ich mich noch einmal ordentlich auf die Nase. Ein richtig schöner Bauchfleck. Meine Kollegen bleiben alle sofort stehen und vergewissern sich, dass mir nichts Schlimmeres passiert ist. Bis ins Ziel wird’s schon gehen ;-)



Es ist nun schön hell und die Stirnlampe kommt vom Kopf. Der Regen hat schon lange aufgehört und irgendwie ist die Welt wieder in Ordnung. Ich bin müde, erschöpft und ko; aber von Argentière sind es nur mehr ~9 km auf einer Strecke die ich 2007 schon gelaufen bin. Auch wenn ich ins Ziel gehen muss, das sollte nun zu machen sein.

Oder doch nicht!? Beim Cola-schlürfen in der Labestation beobachte ich wie eine Frau auf eine Trage gelegt wird und anscheinend hier so kurz vor dem Ziel ihr Rennen beenden muss. Ich versuch mir einzureden dass mir das nicht passieren wird. Im Nachhinein erfahre ich, dass hier in Argentière auch Sebastien Chaigneau wegen Erschöpfung aufgeben musste. Nicht mal mehr 10 km ins Ziel. Nur mehr bergab. Ok: auf und weiter. Ich versuch so viel wie möglich zu traben. Laufen würde ich es nicht mehr nennen ;-)

Ich erinnere mich wieder an meinen ersten Finish 2007, bei dem wir genau die gleiche Strecke gelaufen sind. Damals benötigte ich für die ganze Runde 35:02 Stunden. Nun sollte es in weit weniger als der Hälfte der Zeit „vorbei“ sein. Kurze Geh-Einheiten sind noch nötig, aber mehr und mehr laufe ich wieder und der Zielmagnet beginnt zu wirken. Auch die Anwesenheit der vielen CCC-Läufer bei denen ich vorbei laufe beflügelt etwas; obwohl bis auf Einen alle zu erschöpft sind um aufmunternde Worte von Sich zu geben.

Vor Chamonix durchqueren wir noch eine kleine Ortschaft, Le Lavancher. Ein Photograph macht Bilder. Eine spanische Mitläuferin stellt fest, dass es heuer echt verdammt anstrengend und nicht wirklich lustig ist. Das verwendete Wort war „horrible“ ;-)

Und obwohl ich ihr zustimme, bin ich froh hier zu sein!

Nun erkenne ich auch schon die Tennisplätze am Ortseingang von Chamonix. Eine Läuferin vor mir. Die kann ich noch packen. Es ist Nerea Martínez vom Team Salomon. Und bei der 1 km Marke überhole ich noch einen Leidensgenossen. Die letzten Meter ins Ziel sind wie immer unbeschreiblich und alle Schmerzen und die Müdigkeit für kurze Zeit vergessen. Die Zielgerade. Arme in die Höhe und drüber über die Ziellinie. Geschafft! 14: 56:57 Stunden und doch noch Platz 99!

2 Meter dahinter setze ich mich auf ein Podest und atme erstmals tief durch. Ja, geschafft ;-)

Es waren zwar „nur“ 103 km und ~6000 Höhenmeter, aber ich bin echt froh es durchgezogen zu haben. Auch wenn ich von mir selbst mehr erwartet habe. Aber ein Lächeln fürs Foto geht sich schon wieder aus. Schön und schön anstrengend war es!

Nein, eigentlich nicht wirklich schön; nicht so schön wie ich es schon erleben durfte; aber definitiv anstrengend. Es war dies nicht der Lauf auf den ich hin trainiert habe und 100 km sind was ganz Anderes als 100 Meilen. Dachte nicht dass mir die Umstellung so schwer fallen würde. Aber ich denke ein Mitgrund für mein mentales Loch und den fehlenden „Drive“ ist ganz sicherlich die Tatsache, dass bei so einer Streckenänderung einfach die Zwischenziele zu Nichte gemacht werden und dies zu einem Problem wird. Und die Kraft die mir der Sonnenaufgang Richtung Courmayeur und der Sonnenuntergang nach Bovine, und das Schimmern der Gletscher im Vollmond in früheren Jahren gegeben hat, war heuer nicht da. Schade. Ich wollte mehr. Aber ich hatte eigentlich bis auf das Ziel in Chamonix selbst kein Ziel und keinen Anhaltspunkt als ich an den Start dieser Alternativroute ging. Und das ist für so ein Rennen einfach zu wenig. Also, wie bei jedem Ultra wieder was gelernt ;-)

Und ich bin auch nicht unzufrieden mit der Platzierung. Bei so einem Starterfeld unter die ersten 100 bzw. 5% zu laufen ist immer noch ok. Und vor allem sollte nicht vergessen werden, wie dankbar wir sein dürfen, dass es unter diesen Bedingungen überhaupt einen Lauf gegeben hat und die Organisation es uns ermöglicht hat in dieser traumhaften, wenn auch ab und zu erbarmungslosen Gegend bzw. Natur zu laufen. Danke!

DANKE!

An meine Crew, die bei diesen Verhältnissen und Bedingungen auch mehr als gefordert wurden!

An all meinen Mitstreitern mit denen ich Teile der Strecke gemeinsam erleben durfte und an alle Begleiter die ich kennen lernen durfte!

Und natürlich ein riesen Dankeschön an all die vielen, um die 2-tausend freiwilligen Helfer die so einen Event überhaupt erst ermöglichen. Ihr seid super!

Und UTMB: ich komme wieder! Alle guten Dinge sind 3. Und das heißt ja hoffentlich, dass uns nach 3 Jahren „bescheidenem“ Wetter nun endlich mal wieder für 2013 ein sonniger Event bevor steht, oder!

By thomas.wagner 04 Jan, 2023
everyone is familiar with those indexes / indices, right!? and so what!? top 1%? ok, sounds cool. nothing more. grateful that I live a life where running is a fun side hassle that allows me and my fam to explore some awesome places. speaking of awesome places: sooo excited to toe the line at Western States Endurance Run 100 Miles this June. so better focus on the training and once again apologize for not being very active on this / my site. but I will keep trying... best and happy trails, tom
By thomas.wagner 07 Apr, 2022
... 20 to keep you in the race...
By thomas.wagner 19 Jan, 2021
pretty cool to see your own self on a cover of a trailrunning mag, right!? honored to make the cover of the current issue 01/2021 of the Trailrunning Szene ;-) ...potentially not only the cover is a good one but also the content; go check it out!
By tom 01 Jan, 2021
...there is actually a load of cool gear out there and I'm fortunate enough to be able to play with much of it; but actually my gear of the year 2020 is a pretty simple, but pretty important one. No; its not a shoe, but likely an even more important piece of gear for a (trail)runner: a handheld! Some sort of a bottle with some sort of a strap to attach it to your hands.
By thomas.wagner 11 Dec, 2020
I’m actually pretty bad in bragging about myself. Anyway, I was nominated for the Austrian Trail Awards due to my 2020 performance; especially because of winning the Chiemgau 100 Miles . Nothing too special IMHO (a german version of a race report from the local press can be found here ). By actually thinking about it a bit more in detail, this individual win in this strange period of COVIDian times simply could imply a bit of luck that day on my side and not many other runners chasing that win… …maybe. But there is actually a bigger picture to look at. Not only 2020 in itself and not a single performance for sure. So, as I am anyway super late in writing a “race report” about the Chiemgau 100 (s)Miles, I thought I might as well use this “opportunity” of being nominated for the Austrian Trail Awards ( find out all about the nominated girls and boys here ) and dig a little deeper why this performance is at least in my opinion not only luck but maybe also some hard work over years; actually decades... Running 100 miles during COVIDian times can actually be seen as sort of the most appropriate way to practice “distancing”. Starting blocks during the Chiemgau 100 aren’t introduced in 2020, but are a way of allowing us runners to choose the right time window for the first “loop” to be ready for the second part that aligns with the 100 km course. Every full hour between 2 (this year 1) PM and 8PM, a small group of runners departs… At 7PM, it was only 3 of us. And no, we did not take it slow and easy really; although Flo (the winner of the 2019 edition) and I at least tried to convince the other one of that. So the night was sort of “hot” already and the next morning did not bring us any cooler temps really. In the end it turned out to be a pretty hot day and thanks to my crew chief a lot of ice in my hand bottles, in my neck bandana and under my hat made me keep moving forward. Long story short, after 22:09:32 h I made it back to the start line in 1st place. Super happy about it! So grateful about another 100 miles victory; about another awesome long day out on the trails. That was now number 7 in total and besides a win (my 100 miles PB in 19:49:43 h) and then course record at the 100 miles of Istria in 2016; it was my 6 th win here at the Chiemgau 100 Miles. And this is where likely luck does not explain the whole story anymore. My first win was back in 2011 (a decade ago!). Again in 2012 (tied with Lars Donarth), 2015 , 2017 , 2018 (still the course record in 21:19:44 h) and this year, 2020. In 2014 , I managed to hold on for a second place behind Rudi Döhnert. And yes, I also DNFed at this race once; after ~100k in 2013 . Figure 1 shows my times over the course of a decade (!) running/finishing the Chiemgau 100 Miles. And although this is not how trend analysis should be done properly, it is at least reasonable to argue that I did not get much slower over the course of a decade. That’s sort of cool and please allow me to be a little proud about that “trend” ;o) ...I will do my very best to keep that trend alive in the years to come. Long may you run !
By thomas.wagner 22 Sep, 2020
super excited to join this group of atheltes and learn from the past! for more details see https://alpfronttrail.com/
By thomas.wagner 10 Aug, 2020
Matthias Krah and I, after finishing / winning the 100 km and 100 miles, respectively. Super happy with the long day out (22:09 hrs) and likely will take a day or two to process it all. ...a little "report" will follow asap! in the meanwhile, happy trails to all of you! photo credit and big thanks to @summitsforthesoul (Florian Schütz)
By thomas.wagner 23 Jul, 2020
...this will be awesome! virtually AWESOME ! HERE is a link to the detailed programm! ....don't know how I made it into that list of all this badass athletes around me ;-) Go an check out the line up and register early! will be great fun to listen for sure and I'm sure that the one or the other thing can be learned from any of us! keep running single tracks and keep showing up! happy trails in the meantime and stay healthy!
By tom 20 Jul, 2020
...there might not be much going on concerning races and the like; so enjoy being outdoors, train for the sake of training and breath cool air up high or sweat a lot down low. ...maybe try an FKT (fastest known time) or simply explore the playground near you. Eventually we will be toeing the start line soon! fingers crossed that this will be rather sooner than later. In the meanwhile, run to add life to your days! happy trails!
By thomas.wagner 29 Mar, 2020
A few thoughts (and maybe recommendations) about a number that seems to show up in three of my “passions”: 80 / 20 A ratio that might be relevant for three of my passions: coffee, hydrogeology and running long... 1) Coffee : 80 % bio arabica / 20 % bio robusta Right now, we do have some additional time to think about things in our live, we didn’t before. Not saying that I’m working any less hours. However, the home office actually demands a different work flow and required this week a sort of emergency order for coffee to keep me working. This is actually when the 80/20 ratio sort of appeared in all these three “disciplines”. I ordered four different coffees (250g each, whole beans) at a local roastery called “Paul&Bohne”: one was a 100 % arabica, one a 50/50 arabica/robusta, one 90% arabica, 10 % robusta and the final one, the “Lendblend” was a 80/20. And I must admit, I like the 80/20! A personal preference - nothing more, nothing less. 2) Hydrogeology : 80 % older, longer stored water / 20 % event water Currently, I’m working on a project about a soil substrate map of Styria (Austria) we try to complete somehow despite all the necessary measures necessary during COVID-19. But usually, my research focus is more on spring catchment characterization and there is a manuscript currently under review (“Active rock glaciers as shallow groundwater reservoirs, Austrian Alps”) that I check its status on a regular basis. Long story short: springs may react on recharge events differently. Some show basically very little fast response on event water and the spring hydrograph is rather dampened. Other springs, like many karst or rock glacier springs do show a much higher variability in spring discharge usually related to preferential flow paths. Interestingly, the percentage of event water (fast flowing through the aquifer after storm or snow melt events) in at least some of these catchments is ~20%, meaning that older, longer stored water (with usually higher mineralization) is ~80% of the runoff. This is definitely not a number that holds true for all spring catchments, but at least some I had the chance to study (Wagner et al. 2016, Winkler et al., 2016). 80/20, but others are more like 60/40, but basically never 100 % event water. However, during drought periods (or actually periods of no to very little recharge) spring flow or actually river runoff might be 100 % groundwater contribution… We might come back to this when there is time to think again about our climate crisis and not the COVID-19 anymore. Ideally, the latter might show that we can live with a little less (add here travel, meat, etc.) than we used to… 3) (Ultra-) Running : 80 % slow runs / 20 % high(er) intensity Just reading the German version of “Training for the Uphill Athlete – A manual for mountain runners and ski mountaineers” by Steve House, Kílian Jornet and Scott Johnston that I bought for Silke because she didn’t like to read the English version, there is an obvious focus on establishing an endurance base, meaning we all should have a good base built before even do the faster, high intensity stuff. If we did a good job in building this base, we need to keep the balance between the “slow” runs and the “intense” ones. And yes, this ratio is 80/20. When you think about what “polarized training” suggests (there is reasonably strong evidence that it is very beneficial for endurance athletes (Seiler, 2010) and potentially for recreational runners too (Munoz et al., 2014) to train that way), you should spend a lot of time (80 %) below your aerobic threshold (AeT), and only a 1/3 of the remaining time between AeT and lactate threshold (LT) and the other 2/3 remaining above LT. I must admit, I like the 80% but often have a hard time to push really hard during these 13% (or actually two high intensity sessions a week). So hopefully race season is coming soon again to get that percentage up again. So what should this 80/20 ratio tell you ? …definitely no “conclusion” here from my side, just simply an observation of me (coffee), myself (hydrogeology) and I (running long) that the ratio 80/20 might be a “good” one… ...maybe right now, all these "passions" do not really matter that much and we should all use 80% on " family time " and reduce intensity (unnecessary stress) in our lives in general to (below) 20%!? Fingers crossed we all will be out on the trails soon again, enjoying our coffee at a campsite, and not having work and hobby getting too close to each other as it is right now, where home & office is the same and it is hard to disconnect from work. Stay healthy and stay positive. And if this post did not make any sense to you, at least it might have distracted you a little from the current situation… Happy home and hopefully happy trails soon! Cheers, tom References: House, S., Jornet, K. and Johnston, S., 2019. Training for the Uphill Athlete – A manual for mountain runners and ski mountaineers. Patagonia Books, Ventura, United States. ISBN: 978-1-938340-84-0 Seiler, S., 2010. What is the best practice for training intensity and duration distribution in endurance athletes? International Journal of Sports Physiology and Performance 5(3): 276-291. https://doi.org/10.1123/ijspp.5.3.276 Munoz,, I., Seiler, S., Bautista, J., Espana, J.m Larumbe, E., Esteve-Lanao, J., 2014. Does polarized training improve performance in recreational runners? International Journal of Sports Physiology and Performance 9(2): 265-272. https://doi.org/10.1123/IJSPP.2012-0350 Paul & Bohne: https://paulundbohne.at/ accessed 25.03.2020. Wagner, T., Pauritsch, M., Winkler, G., 2016. Impact of relict rock glaciers on spring and stream flow of alpine watersheds: Examples of the Niedere Tauern Range, Eastern Alps (Austria). Austrian Journal of Earth Sciences 109(1), 84-98. https://doi.org/10.17738/ajes.2016.0006 Winkler, G., Wagner, T. Pauritsch, M., Birk, S., Kellerer-Pirklbauer, A., Benischke, R., Leis, A., Morawetz, R., Schreilechner, M.G., Hergarten, S., 2016. Identification and assessment of groundwater flow and storage components of the relict Schöneben Rock Glacier, Niedere Tauern Range, Eastern Alps (Austria). Hydrogeology Journal 24, 937-953. https://doi.org/10.1007/s10040-015-1348-9
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